Kampagne gegen die Kürzungen der Bundesregierung in der Jugendverbandsarbeit
Kolpingjugend kritisiert Bundesregierung: Ihr Spart an unserer Zukunft
Anlässlich der geplanten Kürzungen im Kinder- und Jugendplan des Bundes (kurz: KJP) lud die Kolpingjugend Diözesanverband Augsburg kurzerhand Mitglieder des Bundestages aus dem Bistum Augsburg ein, um die Wichtigkeit der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen für die Gesellschaft zu verdeutlichen.
Der Bundestagsabgeordnete Christoph Schmid (SPD) folgte der Einladung und besuchte am 04.08.2023 das diözesane Kolping-Kinderzeltlager auf dem Jugendfreizeitgelände Rücklenmühle. Die verantwortlichen Jugendleiter*innen führten Schmid über das Zeltplatzgelände des Kreisjugendrings Augsburg-Land und verschafften ihm einen Eindruck über den Ablauf und die Organisation des Zeltlagers.
Das Zeltlager der Kolpingjugend in der Diözese Augsburg wurde ehrenamtlich organisiert. 17 Jugendleiter*innen betreuen 63 Kinder. Dass sich viele der Ehrenamtlichen für das Zeltlager extra Urlaub nahmen, ist für diese selbstverständlich, weil es ihnen eine Herzensangelegenheit ist, so Sylvester Haug, der das Zeltlager gemeinsam mit seiner Veronika Hoffmann über 10 Monate lang als Oberleitungsteam intensiv vorbereitet hat.
Laut Kabinettsbeschluss der Bundesregierung Anfang Juli sollen die Mittel für den Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) im Haushaltsjahr 2024 um 44,6 Millionen Euro bzw. 18,6 Prozent im Vergleich zum laufenden Jahr gekürzt werden. Der Betrag würde damit auf das Niveau von 2019 herabsinken. Für die Jugendarbeit bedeutet das eine doppelte Kürzung. Einerseits fordert die Politik, dass in der Jugendarbeit nach der Corona-Pandemie größere Anstrengungen zur Sozialisierung der jungen Menschen unternommen werden sollen. Andererseits haben auch die Jugendverbände und Einrichtungen mit den Preissteigerungen zu kämpfen. Tobias Mairle, Diözesanleiter der Kolpingjugend, schließt sich der Aussage von Wendelin Haag, Vorsitzender des Bundesjugendrings, an: „Mit diesen Plänen liegt die Bundesregierung einem Trugschluss auf: Anstatt im Interesse der jungen Generation zu handeln, spart die Bundesregierung an der Zukunft. Das was heute nicht in junge Menschen investiert wird, wird uns als Gesellschaft in einigen Jahren noch sehr teuer zu stehen kommen.“
Auch die Kolpingjugend in der Diözese Augsburg sei durch die Mittelkürzung im KJP betroffen, so Jugendbildungsreferent Christian Michl im Gespräch mit Herr Schmid. Die für das Jahr 2024 geplante Jugendbegegnung mit jungen Menschen aus Südafrika, Ungarn, Indien und Deutschland soll zum großen Teil durch Mittel des KJP finanziert werden. Tobias Mairle weist auch darauf hin, dass die Bundesstrukturen der Jugendverbände, die für diese ein wichtiges Mittel zum demokratischen Handeln sind, durch die Kürzungen stark gefährdet sind.
Christoph Schmid bedankte sich für die lebhaften Eindrücke und die bemerkenswerte ehrenamtliche Arbeit auf dem Zeltlager. Im Gespräch führt er aus, dass die Kolpingjugend mit ihrem Anliegen seine Unterstützung findet und er dies in Gesprächen mit anderen Abgeordneten weitergeben wird.