Ein Leben ohne Papier ist heute sowohl im Privatleben als auch in der Jugendarbeit kaum mehr vorstellbar. Es begleitet uns als Notizzettel, Einkaufstüte, Zeitung, Kontoauszug, Klorolle, Taschentuch, Geschenkverpackung, Etikett, Liebesbrief, Schreibheft, Tapete, Fahrschein, Karton, Telefonbuch, Backpapier, Flyer und vieles mehr.
So wächst der Papier-Verbrauch in Deutschland ständig an.
Zur Herstellung von Papier benötigt man Holz. Damit aus dem harten Stamm weiches Papier werden kann, muss das Holz „aufgeschlossen“ und in seine Fasern zerlegt, also zu Zellstoff verarbeitet werden.
Holz ist von Natur aus braun, deshalb muss der Zellstoff vor der Verarbeitung zu weißem Papier gebleicht werden. Man unterscheidet drei verschiedene Verfahren mit unterschiedlichen Bleichmitteln: Chlor, Chlordioxid und Sauerstoff. Dabei belastet das Bleichen mit Sauerstoff die Umwelt am wenigsten. Die Herstellung von weißem Frischfaserpapier verbraucht fast doppelt so viel Rohmaterial (Holz) wie für Recyclingpapier. Außerdem muss die gewonnene Zellulose meist aus fernen Ländern hierher transportiert werden, im Gegensatz zum Altpapier. Zur Herstellung von weißem Papier wird rund die sechsfache Wassermenge benötigt. Außerdem ist das Abwasser deutlich stärker mit Chemikalien belastet als das aus der Recyclingherstellung.
Ein wesentlich umweltfreundlicherer Ausgangsstoff zur Herstellung von Papier ist Altpapier. Es wird in Wasser gelöst, zerkleinert und meist gewaschen, um die alten Druckfarben zu entfernen. Dann kann es direkt zur Papierherstellung verwendet werden. Aufwendige und umweltbelastende Verfahren zur Fasergewinnung oder für den Bleichprozess sind nicht notwendig! Die Verwendung von Altpapier ist deshalb umweltfreundlicher. Außerdem schont sie natürlich die Wälder.
Auch bei weiteren Büroartikeln und Möbeln lohnt es sich, einmal genauer hinzuschauen. Denn hier gibt es immer mehr Hersteller, die eine transparente Lieferkette aufzeigen und auf faire Arbeitsbedingungen sowie nachhaltige Holz- bzw. Papiergewinnung achten. Beispiele hierfür sind die faire Computer-Maus, der Onlineshop "memo" für Büroartikel oder einige große Möbelhersteller.
Vgl. Umweltamt Wiesbaden: Landeshauptstadt Wiesbaden, Umweltamt; PPP, Gestaltung: CMUK Wiesbaden, 2003, S. 1-10. Zur Verfügung gestellt vom Nachhaltigkeitsraum Neumarkt.