Damit Lebensmittel „ökologisch“ oder „bio“ sind, müssen sie zu mindestens 95 % ökologisch hergestellt werden – also möglichst umweltverträglich, ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutz- oder Düngemittel, ohne Gentechnik und mit besonderem Augenmerk auf den Schutz von natürlichen Ressourcen und artgerechter Tierhaltung. Schaut zum Beispiel beim Einkauf von Eiern einmal genauer hin. Dort findet ihr eine Buchstaben-Zahlen-Kombination aufgedruckt. Die Buchstaben stehen dabei für das Herstellungsland (z.B. DE für Deutschland). Dann folgen die Kennnummern für Bundesland, Betrieb und Stall. Sehr wichtig für euch als Verbraucher/innen ist jedoch die erste Zahl. Diese zeigt an, um welches Haltungssystem es sich handelt. Optimal ist hier eine 0, diese steht für ökologische Erzeugung. Mehr dazu hier.
Auch der Einkauf von Freilandprodukten schont die Umwelt. Hierbei wird zum einen durch die natürliche Bewässerung von oben Wasser gespart und zum anderen weniger CO₂ ausgestoßen, weil auf beheizte Gewächshäuser verzichtet wird.
„Fair“ spielt im Bereich Verpflegung ebenfalls eine große Rolle. Denkt einfach an die klassischen Fairtrade-Produkte wie Kaffee oder Schokolade – und die Bedingungen unter denen Kaffee- oder Kakaobauern diese Lebensmittel produzieren bzw. was sie dafür bekommen. Nicht ohne Grund gibt es zum Beispiel das Projekt Tatico des Kolpingwerks Paderborn. Mehr als 110 mexikanischen Familien, die sich in einer Kooperative zusammengeschlossen haben, produzieren diesen qualitativ hochwertigen Kaffee, der auch Transfair -und Bio-zertifiziert ist und den Kaffeebauern ein gerechtes Einkommen garantiert. Nähere Infos und die Möglichkeit den Kaffee zu bestellen findet ihr hier.
Aber denkt auch an Milchprodukte von regionalen Milchbauern oder die Skandale um den Umgang mit den Angestellten in einigen deutschen Discounterketten. Eine interessante Info gleich noch dazu: gepa (ein Import- und Großhandelsunternehmen für fair gehandelte Produkte, dessen Gesellschafter unter anderen der BDKJ ist) verkauft mittlerweile Schokolade, an der nicht nur die afrikanischen Kakaobauern, sondern auch der Bio-Milchbauer in Deutschland eine angemessene Bezahlung für die geleistete Arbeit erhält. www.gepa-jetzt-faire-milch.de
Ganz besonders wichtig sind gerade beim Einkauf von Lebensmitteln Produkte der Saison aus der Region. Gleichzeitig ist das auch sehr einfach zu beachten. Erdbeeren an Weihnachten braucht zum Beispiel wirklich keiner – und im Mai, Juni schmecken sie auch viel besser und meist könnt ihr sie dann sogar selbst am Feld des nächsten Obstbauern ernten. Oder vielleicht sogar aus dem Balkonkasten oder dem Garten naschen? Was gerade Saison hat, könnt ihr hier rausfinden.
Spannend wird es auch dann, wenn es um Fleisch geht. Tierhaltung zur Fleischerzeugung verschlingt riesige Mengen an Futter, verbraucht 8% des weltweit zur Verfügung stehenden Trinkwassers der Erde[1], erfolgt oft in Massentierhaltung unter tierfeindlichen Bedingungen, braucht sehr viel Platz (ungefähr ein Drittel der weltweit nutzbaren Landfläche, das zweite Drittel wird als Anbaufläche für die Futtermittelproduktion genutzt[2]) und schädigt das Klima (20% aller klimawirksamen Gase stammen von der Viehhaltung – das ist mehr als der weltweite Verkehr![3]). Hier gilt es also, sehr gut hinzuschauen. Am besten plant ihr regelmäßig fleischlose Mahlzeiten ein – das spart auch Geld! Achtet dann, wenn ihr Fleisch kauft, besonders auf Regionalität und informiert euch über die Herstellungsbedingungen für Tier und Umwelt beim Landwirt vor Ort. Mehr dazu findet ihr auch im Fleischatlas des BUND.
Letztendlich ist das Ziel, dass wir uns bewusst machen, was wir essen, wie viel wir davon wirklich brauchen und woher es stammt: ist es ökologisch, fair, regional und saisonal? Denn je mehr Wert wir auf diese Aspekte legen, desto größer sind die positiven Auswirkungen für Konsumenten, Hersteller und Umwelt.
[1] Kolpingjugend Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart: „Nachhaltig durch das Jahr – Unser Ratgeber für deinen Alltag“§, Herausgegeben von der PG Nachhaltigkeit.,2013. KW 23